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Es werden Posts vom Mai, 2016 angezeigt.

Montagsfrage: Die Klassiker

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Die Montags frage ist eine Aktion, die reg elmäß ig auf dem Buchfresserchen-Blog stattfindet . Jeden Montag wird eine Frage rund ums Thema Bücher gestellt, d ie man dann innerhalb einer Woche auf seinem eigenen B log be antworten kann.  Montagsfrage: Falls ihr Klassiker lest, habt ihr (einen) besondere(n) Favoriten und wenn ja warum?

Rezension: Tolino Shine 2HD

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Meine erste Rezension auf diesem Blog! Allerdings beginne ich nicht mit einem Buch, sondern mit einem Gerät, das mir in den letzten Monaten lieb und teuer geworden ist. Noch vor zwei, drei Jahren hätte ich es mir nicht vorstellen können, meine Bücher jemals anders als auf Papier zu lesen. Aber nach ein, zwei Umzügen mit zwei, drei weiteren vor der Nase, durfte ich ja am eigenen Leib erfahren, wie schwer und sperrig so Bücherkartons werden können. In einem 12qm-Zimmer ist jetzt auch nicht so viel Platz, und als sich sowohl die Uni-Literatur als auch die ein oder andere eigene Veröffentlichung in eBook-Form häuften, beschloss ich irgendwann im Herbst letzten Jahres, mich auf unbekanntes Terrain zu wagen und mir einen e-Reader anzuschaffen – ein für ein Studentenbudget nicht unerheblicher Einschnitt, deswegen wollte ich mich nach Erscheinen der GreenFiction-Anthologie damit belohnen. Da meine Mutter aber das Gras wachsen und die Mäuse Eier legen hören kann und jede noch so kleine su

Montagsfrage: Hast du schon einmal von einem Buch oder dessen Inhalt geträumt?

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Die Montagsfrage ist eine Aktion, die regelmäßig auf dem Buchfresserchen-Blog stattfindet. Ab heute versuche ich, mehr oder weniger regelmäßig teilzunehmen! :-)  Hast du schonmal von einem Buch oder dessen Inhalt geträumt?  Das ist leicht zu beantworten: Ständig! Ich träume oft sehr lebhaft, manchmal luzid und verarbeite nachts alles Mögliche - ob Erlebnisse, Lernstoff oder eben Bücher. Diese Eindrücke vermischen sich zwar immer wieder, aber ich liebe es, wenn liebgewonnene Buchcharaktere mich in meinen Träumen besuchen!    Ganz hartnäckig erweisen sich Bücher, mit denen ich entweder intensiv arbeite, bei Übersetzungen oder für die Uni, oder Texte, die meine Gefühle schon beim Lesen ins Chaos stürzen. Erst vor ein paar Tagen traf beides auf eine Übersetzungsarbeit zu, woraufhin ich einige Nächte lang von den beiden Protagonisten besucht wurde. Als nächstes erwarte ich übrigens Clarissa Harlowe und Robert Lovelace...

Deutscher Pop... bin gespannt!

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In den letzten vier Jahren habe ich mich - studium- und jobbedingt - hauptsächlich mit  englischer, angloamerikanischer und skandinavischer Literatur beschäftigt, und dabei sträflich vernachlässigt, dass auch das deutsche Feuilleton alle Jahre wieder ein neues Wunderkind der Literatur ernennt. Aus diversen ZEIT-Artikeln und einer netten Huffington-Post-Liste habe ich mir jetzt für die nächsten Wochen eine kleine Auswahl aktueller deutschsprachiger Popliteraten zusammengestellt, mich in der Unibibliothek ausgetobt, weil mir die Anschaffung, besonders einiger ausgewählter Exemplare, dann doch widerstrebt, und bin jetzt gespannt, ob die Lektüre genauso deprimierend verlaufen wird, wie ich es erwarte...

Als Lily einen Fantasyroman schreiben wollte

Lily zeichnen zu sehen ist ungewöhnlich. Gelegentlich skizziert sie die Personen, die zwischen ihren Ohren herumtanzen, aber die bestehen eigentlich immer aus Punkt, Punkt, Komma, Strich. Und dann wirft Lily den Bleistift auf den Tisch, verkündet, das Mangelhaft in Kunsterziehung sei schon gerechtfertigt gewesen, trinkt einen großen Schluck kalten Kaffee und verzieht das Gesicht. Was Lily da aber zeichnet, sieht nicht nach Strichmännchen aus. Sie sitzt über ein großes Blatt Papier gebeugt und malt Ovale, Wellenlinien, Dreiecke und andere geometrische und nicht-geometrische Figuren neben- und übereinander. Ab und zu wischt sie mit einem Papiertuch über das Gemalte oder radiert einzelne Striche aus. „Was malst du da?“, frage ich. Lily zuckt zusammen, dabei stehe ich schon seit geraumer Zeit hinter ihr im Halbdunkel des unaufgeräumten Zimmers, dessen Ecken das schwache Licht der Schreibtischlampe schon nicht mehr erreicht. „Was machst du da?“ Lilys Gegenfrage ist eine nahezu ein

Als Lily eine Gruselgeschichte schreiben wollte

„Was schreibst du da?“, frage ich Lily. Allein sie an diesem Ort zu treffen, erstaunt mich. „Gar nichts“, antwortet Lily. „Gar nichts?“ Ich ziehe die Augenbrauchen hoch. „Aber du hast einen Stift in der Hand und einen Schreibblock mit einem unbeschriebenen Blatt auf denen Knien liegen.“ „Eben“, sagt Lily. „Unbeschrieben.“ „Warum schreibst du dann nicht?“ Lily schaut mich an mit diesem Blick, der mir sagt, ich sei der größte Naivling auf Erden. „Ich sammele Inspiration indem ich die Aura dieses Ortes auf mich wirken lasse“, erklärt sie hochtrabend. Ich schaue mich um. „Lily, wir sind auf einem Friedhof.“ „Eben“, sagt Lily. „Lass mich raten: Du schreibst einen Heimatroman?“ „Haha“, macht Lily trocken. „Gut, dann nicht. Vielleicht doch ganz profan eine Schauergeschichte?“ „Erraten“, seufzt Lily.

Als Lily eine lustige Geschichte schreiben wollte

Immer wenn Lily schreibt, bekommt sie diesen völlig entrückten Gesichtsausdruck. Wenn sie überlegt starrt sie dann Löcher in die Luft, egal wo sie sich befindet. So wie jetzt im Café. „Lily?“ Ich fuchtele mit meiner Hand vor ihren Augen herum, die auf ein Bild an der Wand gerichtet sind, eine dieser kitschigen Fotographien, auf denen kleine Kinder küssender- oder schmusenderweise abgebildet sind, in schwarz-weiß mit Farbakzenten, meistens Rosen, wie auch in diesem Fall. Gar nicht Lilys Geschmack, und doch starrt sie schon seit fünf Minuten auf diese tricolore Scheußlichkeit.  „Shht!“, macht Lily. „Ich denke.“ „Soll ich dir dabei helfen?“, biete ich an, denn meine Kaffeetasse ist mittlerweile leergetrunken, der Inhalt von Lilys bestimmt eiskalt geworden, und ich langweile mich. Lily klopft mit ihrem Kugelschreiber, einem dieser billigen Plastikteile, die sie immer zigfach in Drogeriemärkten kauft, gegen ihre Schneidezähne. Lily hat bemerkenswert große Schneidezähne, die genü

Huch, ein Buch!

Also, morgen ist es wieder einmal so weit! Mit den anderen Gewinnern des GreenFiction -Wettbewerbs werde ich im Rahmen des 6. Jugend- und Kinderliteraturfestivals Darmstadt unter dem Motto " Huch, ein Buch! " meinen Text Lonesome George vorstellen. Details zur Veranstaltung findet ihr hier (und nein, ich habe keine Ahnung, warum ausgerechnet mein Foto als Titelbild herhalten musste!) Ich freue mich über jeden, der vorbeischneit!

Nur die Fliegen, die Fliegen nerven so!

Eigentlich war es ein schöner Sommer, dachte er und griff nach seiner Fliegenklatsche. Die mit dem blauen Griff, aber er hatte noch zwei andere, eine rote und eine schwarze, wo die war, wusste er nur nicht mehr. Das kleine Tierchen hatte sich auf den Küchentisch gesetzt, direkt neben sein Mittagessen, Spinat und Kartoffelpüree. Die Fischstäbchen waren verbrannt, als er auf der Jagd nach vier Fliegen gewesen war, die sich heimlich in die Küche geschlichen hatten. Eklige Biester. Derentwegen hatte er die Fischstäbchen wegwerfen müssen. Diese Fliege war die fünfte heute. Nur in der Küche. Vorsichtig hob er die Fliegenklatsche. Verharrte einen Moment. „Sayonara“, flüsterte er und ließ die Fliegenklatsche unvermittelt auf das arme Tier niedersausen. Drückte noch einmal extra zu, presste es zu Matsch. Zufrieden ließ er die platte Fliege platte Fliege sein und begann zu essen.